Eine starke Hitze, wie sie in der Sauna herrscht, bleibt nicht ohne Wirkung auf den Organismus. Das klassische finnische Saunabad bringt es auf Temperaturen von 80 bis 100 °C. Nicht nur die Temperatur der Haut erwärmt sich als Folge, auch die des Körperkerns steigt um 1 bis 2 °C an.
Im Körper setzt der Temperaturanstieg folgende Prozesse in Gang:
• Weitung der Blutgefäße,
• Sinken des Blutdrucks,
• Beschleunigung des Herzschlags,
• Anstieg der Herzfrequenz,
• Erhöhung der Atemfrequenz,
• Ausschüttung von Stresshormonen,
• Aktivierung körpereigener Abwehrkräfte.
Beim Sauna-Besuch gelangt der Körper objektiv gesehen in einen Fieberzustand. Im Gegensatz zum Fieber, das z.B. durch einen Infekt entsteht, handelt es sich bei dieser künstlich erzeugten Variante jedoch um ein positives Fieber. Das Schwitzen ist eine natürliche Körper-Reaktion – nämlich der Versuch, Abkühlung zu bewirken und die hohen Temperaturen wieder auszugleichen.
Auf die Hitzephase folgt die Abkühlung durch kühle Luft und/oder kaltes Wasser. Sie bewirkt, dass sich die Gefäße augenblicklich wieder zusammenziehen.
Den Abschluss jedes Saunaganges bildet die Ruhephase, in der sich Blutdruck und Herzschlag wieder normalisieren.
Jeder Mensch reagiert unterschiedlich auf extrem warme und kalte Temperaturen und hat persönliche Vorlieben – und Grenzen. Der eine liebt die trocken-heiße finnische Sauna bei bis zu 100 °C. Der andere bevorzugt ein niedriger temperiertes Dampfbad mit einer höheren Luftfeuchtigkeit um die 30%. Auch die gesundheitliche Ausgangsposition ist individuell.
Wer unter Vorerkrankungen leidet oder sich fragt, ob Saunabesuche ein gesundheitliches Risiko für ihn darstellen, sollte unbedingt medizinischen Rat einholen. Das gilt insbesondere, wenn Probleme mit dem Blutdruck und dem Herz-Kreislauf-System bekannt sind oder vermutet werden. Ein Gespräch mit dem Arzt ist der richtige Weg, um mögliche Risiken zu vermeiden. Generell tabu ist der Saunagang, wenn sich Symptome eines grippalen Infekts bzw. einer Erkältung zeigen – insbesondere Fieber.
Durch die Hitze bei jedem Saunagang verliert der Körper zudem große Mengen Flüssigkeit. Deshalb ist es wichtig, nach Beendigung des Wellness-Programms viel zu trinken – am besten Wasser oder ungesüßten Kräutertee.
Die Häufigkeit und Dauer der Saunabesuche sollten individuell angepasst werden, abhängig von der persönlichen Erfahrung und körperlichen Belastbarkeit:
Für Anfänger ist es ratsam, langsam einzusteigen und mit einem Besuch pro Woche zu beginnen. Regelmäßige Saunabesucher können dagegen von 2-3 Durchgängen pro Woche profitieren.
Zur Stärkung des Immunsystems und zur Vorbeugung von Erkältungen sind regelmäßige Saunabesuche entscheidend. Ein- bis zweimal pro Woche in die Sauna zu gehen, trägt deutlich zur Aktivierung der körpereigenen Abwehrkräfte bei und trainiert das Herz-Kreislauf-System.
Es wird empfohlen, maximal 3 Saunagänge pro Tag zu machen, um die Gefäße optimal zu trainieren. Ein einzelner Saunagang sollte zwischen 8 und 12 Minuten dauern, jedoch keinesfalls länger als 15 Minuten überschreiten. Es ist wichtig, auf die Signale des eigenen Körpers zu achten und die Sauna sofort zu verlassen, wenn man sich unwohl fühlt oder merkt, dass es zu viel wird. Letztendlich entscheidet der Körper mehr über die Dauer des Saunagangs als die Saunauhr.
Um die gesundheitlichen Vorteile der Sauna bestmöglich zu nutzen und ein angenehmes Saunaerlebnis zu gewährleisten, sind einige wichtige Regeln zu beachten:
1. Ruhe bewahren: Hektik und Saunieren passen nicht zusammen. Entspannen Sie sich und nehmen Sie sich Zeit für Ihren Saunagang.
2. Angemessene Nahrungsaufnahme: Vermeiden Sie es, mit leerem Magen in die Sauna zu gehen, um einen Kreislaufkollaps zu verhindern. Gleichzeitig belastet ein schweres Mahl den Kreislauf unnötig. Eine leichte Mahlzeit vor dem Saunabesuch reicht aus.
3. Ausreichend trinken: Um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen, ist es wichtig, vor, während und nach dem Saunagang ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
4. Hygiene beachten: Betreten Sie die Sauna stets mit einem Handtuch und Badeschuhen aus hygienischen Gründen.
5. Atemtechnik: Atmen Sie tief und ruhig ein, um Ihre Lunge bestmöglich zu unterstützen. Aufgüsse mit ätherischen Ölen können diesen Effekt verstärken.
6. Pausen einlegen: Geben Sie Ihrem Körper zwischen den Saunagängen mindestens 20-30 Minuten Pause, um ihn zu schonen.
7. Abkühlung nicht vergessen: Nach dem Saunagang ist eine angemessene Abkühlung wichtig, um den Kreislauf anzuregen und den Körper an die Temperaturschwankungen zu gewöhnen.
8. Mit Bedacht saunieren: Achten Sie auf Ihre individuelle Tagesform und Gesundheit, und überschreiten Sie nicht die empfohlene Höchstdauer und -frequenz der Saunabesuche.
Um den Saunaeffekt zu verstärken, können Sie spezielle Aufgüsse mit Salz oder Honig zur Hautreinigung nutzen, Metholkristalle für eine erfrischende Wirkung einsetzen oder Birkenzweige für eine bessere Durchblutung verwenden. Darüber hinaus können Entspannungstechniken wie Klangschalen zur positiven Wirkung auf die Psyche beitragen. Auch indem Sie das richtige Sauna Zubehör verwenden, können Sie Ihr Saunaerlebnis individualisieren, um Entspannung und Wohlbefinden zu fördern.
Die Sauna ist kein Wundermittel gegen Krankheiten. Ob sie bei bestimmten Krankheiten genutzt werden kann oder soll, liegt im Ermessen eines Arztes. Spricht nichts dagegen, können regelmäßige Saunagänge sich jedoch durchaus positiv auf die Gesundheit auswirken. Vor allem für Stoffwechsel, Gefäße, Immunsystem und Blutdruck werden viele Vorteile genannt. Von zentraler Bedeutung für die positiven Effekte soll der Wechsel zwischen Heiß und Kalt sowie die Regelmäßigkeit der Saunabesuche sein. Ein eigenes Sauna-Gartenhaus ist besonders praktisch, wenn man seinem Körper regelmäßige Erholungsphasen gönnen möchte. Mit einer Innensauna oder Infrarot-Sauna lässt es sich aber auch drinnen bequem schwitzen.
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